Eine Reperatur der Ölpumpe ist beschrängt auf wenige Dinge. Die Pumpe selbst muss bei Defekt komplett erneuert werden, Einzelteile dafür sind nicht erhältlich. Bei Verwendung von gebrauchten Ölpumpen unbedingt auf passende Type achten (Farb-Kodierung siehe Typauflistung der Ölpumpen in den RD-Modellen) und deren Funktion wie beschrieben überprüfen.
Explosionszeichnung der Ölpumpe
Förderleistung der Ölpumpe überprüfen
Erscheint einem die Förderleistung
der Ölpumpe zweifelhaft, nach folgender Verfahrensweise vorgehen. Eine
der Leitungen am Vergaser abziehen und das Schlauchende in ein Messgefäss
mit cm³-Teilung halten. Jetzt das Pumpenentlüftungsrad (Geriffeltes
Kunststoffrad) drehen und dabei die Pumpenhübe zählen. Bei neueren
Modellen ohne Pumpenentlüftungsrad beide Zündkerzen herausschrauben,
den Kraftstoffhahn am Tank schliessen und den Motor mittels Kickstarter durchdrehen.
RD250(C) |
Vollgasstellung (Gaszug an Ölpumpe herausziehen) |
Standgasstellung (Gaszug an Ölpumpe entlastet) |
Pumpenfördermenge |
5,1 ~ 5,7 cm³ |
0,5 ~ 0,6 cm³ |
Liegen die Messwerte ausserhalb der angegebenen Sollwerte, alle Schläuche und deren Verbindungen auf Fehlstellen überprüfen. Rückschlagventile (Siehe unten) überprüfen. Ansonsten ist die Ölschmierpumpe defekt und muss erneuert werden.
Anschlussschläuche erneuern
Im Laufe der Zeit verspröden die
Schläuche und nudeln aus. Jetzt ist Ersatz angesagt. Ich bin da beim Zoo-Bedarf
fündig geworden. Dort gibt es passende kleine Silikonschläuche, transparent,
wärmebeständig und ölfest. Ich habe die Dinger jetzt schon ein
paar Jahre eingebaut ohne Probleme. Durch die Transparenz kann man gut von aussen
erkennen, ob die Schläuche mit Öl gefüllt sind. Besonders im
Verbindungsschlauch zum Öltank kann man gut eine eventuelle (tödliche)
Luftblase erkennen!
Rückschlagventile erneuern
Wichtig ist es, auf die Rückschlagventile an den Ausgängen der Ölpumpe
zu achten. Sie können durch Fremdstoffe verklebt oder verklemmt sein und
besonders nach längerer Laufzeit ermüdet sein. Die einwandfreie Funktion
dieser Rückschlagventile sind für die einwandfreie Funktion der Ölpumpe
unerlässig. Schliessen sie nicht mehr richtig, fördert die Pumpe nicht
mehr und das Öl wird nur mehr hin- und hergeschoben. Kleine Stahlkugeln
(19) schliessen durch kleine Federn (18) den Ölabgang in Richtung Ölpumpe
zurück ab. Bei laufenden Motor den Ölschlauch am Vergaser abziehen,
das Öl muss deutlich pulsieren aus dem Schlauch austreten, ansonsten müssen
beide Rückschlagventile erneuert werden.
Rückschlagventile in den beiden
Ausgangsleitungen
Hierzu am besten die Ölpumpe ausbauen. Die Ölpumpe mit Holz unterlegt vorsichtig in einen Schraubstock einspannen. Die Ausgangstopfen sind in das Ölpumpengehäuse nur eingepresst. Mit einer geeigneten Zange (Lappen unterlegen) in einer abziehenden Richtung hin- und herdrehen. Danach fallen Feder mit Kugel heraus. Bohrung auf Verunreinigung prüfen (mit Druckluft ausblasen, aufpassen auf Öl!) und neue Kugeln und Federn einsetzen. Den Verschlussstopfen sauber parallel aufsetzen und vorsichtig mit einem Kunststoffhammer wieder eintreiben, dabei nicht verkanten! Gut gelingt es auch, mit einem kleinen Schraubstrock einspannen und langsam zudrehen. Korrekte Ausrichtung vom Abgang des Verschlussstopfens beachten.
Korrosion im Deckel der Ölpumpenabdeckung
Bedingt durch eindringen von Feuchtigkeit, insbesonders nach langem stehen der
Maschine (Standschäden), korridiert der komplette Innenraum und die Ölpumpe
selbst; das Aluminium "blüht" aus. Ursache hiervon ist, dass
an der Dichtung der Ölschläuche Feuchtigkeit (vor allem Regenwasser)
einsickert und dann im Innendeckel sein Unwesen treibt. Dagegen habe ich mit
einem kleinen Ablaufloch am halbmondförmigen Motordeckel Abhilfe geschaffen;
eventuell eindringende Feuchtigkeit kann hier ablaufen und der Innenraum wird
belüftet.
Im Deckel von innen rechts unten mit einer kleinen Feile (Schlüsselfeile)
eine Öffnung ca. 3 mm tief einsägen. Nicht zu gross ausfeilen, ansonsten
kann hier während der Fahrt bei Regen Spritzwasser eindringen. Deswegen
bei der Grösse nicht übertreiben und das Loch ein wenig "ums
Eck" ausfeilen.
Stand 10.06.2002