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Vergaser

 

Funktionsprinzip eines Vergasers

Funktion des Vergasers

 

  Ein Vergaser funktioniert nach dem Venturi-Prinzip. Die Luft strömt durch einen Luftkanal. Der Luftkanal verengt sich zur Mitte hin und weitet sich dann wieder zu seinem ursprünglichen Durchmesser auf (Venturi-Rohr). Der Luft, die durch dieses Venturi-Rohr hindurchströmt, stellt sich in der Mitte der Querschnittsverengung ein Widerstand entgegen. Die Geschwindigkeit der durchströmenden Luft nimmt mit zunehmender Verengung des Querschnitts zu und erreicht an der engsten Stelle ihren höchsten Wert. Nach der engsten Stelle nimmt die Luftgeschwindigkeit wieder langsam ab. Gleichzeitig ändern sich die Druckverhältnisse, an der Stelle der höchsten Luftgeschwindigkeit ist der Luftdruck am geringsten, weil der durch eine Luftströmung erzeugte Druck umgekehrt proportional zur Luftgeschwindigkeit steht. Wird jetzt an der engsten Stelle des Venturi-Rohr eine Bohrung durch die Aussenwand angebracht, strömt hierdurch Luft von aussen herein, um das Druckgefälle von aussen nach innen auszugleichen. Hier sitzt bei einem Vergaser die Hauptdüse, ein Loch zur Schwimmerkammer. Die durchströmende Luft reisst durch die Hauptdüse Kraftstoff aus der Schwimmerkammer mit. Der Kraftstoff wird in der durchströmenden Luft zerstäubt. Das zündfähige Benzin-Luft-Gemisch strömt dann in den Einlasskanal des Zylinder ein.

 

Prinzipieller Vergaser

 

 

  Da dieses einfache Prinzip in der Praxis durch fehlende Regelungsmöglichkeit unbrauchbar ist, hat ein Vergaser weitere Komponenten. Hauptsächlich wird zur Regelung der Gasschieber eingesetzt. Dieser Gasschieber ist über den Gaszug mit dem Gasdrehgriff verbunden und kann so durch den Fahrer betätigt werden. Fest am Gasschieber ist ausserdem die Düsennadel befestigt.

Die Stellung des Gasschiebers verändert den Querschnitt der engsten Stelle im Venturi-Rohr. Synchron zu dieser Luftverengung regelt die konische Hauptdüsenadel die öffnung der Hauptdüse. Damit wird zur veränderbaren Luftmenge die passende Kraftstoffmenge zugegeben. Damit wäre für die RD-Modelle der Vergaser hauptsächlich schon erklärt.

 

Prinzip eines RD-Vergaser

 

 

  Um die Heranführung des Benzines aus der Schwimmerkammer her zu erleichtern, besitzen die RD-Vergaser zusätzlich am Düsenstock eine "Belüftung". Vom Luftfilterkasten (Modelle RD250/400) aus führt jeweils ein Schlauch hinunter zu einem Anschluss seitlich unten am Schwimmergehäuse. Im Schwimmergehäuse führt die Bohrung seperat hindurch hoch ins Vergasergehäuse. Dort sitzt schräg quer zur Fahrtrichtung die Luftdüse (diese ist zwischen RD250 und RD400 verschieden). Da hindurch führt die Bohrung bis zum Düsenstock. Der Düsenstock selbst hat seitlich feine Bohrungen. Der Luftstrom der Belüftung nun geht durch diese feinen Löcher hindurch nach oben ins Venturirohr. Der dabei entstehende Luftzug "hebt" den Stand des Benzin aus der Schwimmerkammer im Düsenstock "an". Zusammen mit der durch das Venturirohr durchströmende Frischluft reisst das im Düsenstock befindliche Benzin mit und vermischt zu einem zündfähigen Benzin-Luft-Gemisch. Funktioniert diese Belüftung nicht, weil die Bohrungen oder die Luftdüse verstopft ist, oder gar der Zuführungsschlauch vom Luftfilter her fehlt, funktioniert die Vergasung im Mittel- und Vollgasbereich wegen Benzinmangel nicht mehr. Der Vergaser wird nur noch durch die Leerlaufversorgung mit zündfähigem Gemisch versorgt. Aufreissen der Gasschieber quittiert der Motor mit Leistungsmangel und Aussetzern.

 

Prinzipieller Vergaser

 

 

Stand 17.05.2004

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