Lichtmaschine
Hersteller Hitachi
Typ LD
118-02
Drehstromlichtmaschine mit
Fremderregung
Leistung 14V
12A bei 2.000U/min1
14V
18A bei 5.000 U/min1
Regler:
Hersteller Hitachi
oder Stanley
Typ TR12-29
oder TR1Z-30 21V
Kontaktloser Spannungsregler
Regelspannung 14,5V
Lichtmaschine:
Es gibt im Prinzip zwei verschiedene
Störungen, eine zugeringe Spannung oder eine zu hohe. Eine zu hohe Spannung
macht sich bemerkbar durch auskochen der Batterie (sie wird trocken) und dauerndes
durchbrennen der Glühlampen. Dies deutet auf einen defekten Lichtmaschinenregler
hin. Hier wird bei messen der Bordspannung bei laufendem Motor schnell 15 Volt
deutlich überschritten.
In diesem Fall muss der Regler ausgetauscht werden. Entweder beim freundlichen
YAMAHA-Händler nach Wahl oder man bedient sich des Gebrauchtteilemarkt.
Als Quelle können nur RD-Modelle 250/400 der Baujahre 1976-78 mit Kontaktzündung
dienen. Eventuell kann man (als Zwischenlösung) einen dieser Auto-Lima-Regler
missbrauchen. Bewährt hat sich dabei einer dieser Bosch-Regler, die auf
den Auto-Lichtmaschinen sitzen. Man lötet statt den Kohlen die Kabel des
defekten RD-Lima-Regler an.
Anders ist es bei zu niedriger Spannung. Da gibt es mehrere Störungsursachen.
Um einen 'Kabelwurm' auszuschliessen, muss erst mal die Lichtmaschine alleine
gemessen werden. Theoretisch könnte man im Betrieb die Stromstärke
der Lichtmaschine messen. Die Lichtmaschine gibt laut Daten einen Strom von
18 Ampere bei 14,3 Volt ab. Ein (wesentlich) höherer Strom würde auf
einen "Kurzschluss" irgendwo im Bordnetz deuten. Misst man aber mit
einem dieser 10-Ampere-Messgeräte, geht dieses gleich mal in Flammen auf!
Stärkere Messgeräte, die auch mal Ströme von 20 bis 30 Ampere
wegstecken können, sind wohl in einem normalen Haushalt selten vorhanden.
Also konzentrieren wir uns auf die Lichtmaschine selbst. Da am Motor selbst
alles ölig und dreckig ist, messen wir erst mal am Regler bzw. Sicherungskasten
unter dem rechten Seitendeckel. Die Maschine anlassen, alle Verbraucher ausgeschaltet
lassen und mit einem Digitalmessgerät (DVMM) am schwarzen (-) und roten
(+) am Stecker des Gleichrichters messen. Bei etwa 1500 bis 2000 U/min muss
ca. 14 Volt erreicht werden. Bei eingeschaltetem Hauptlicht muss ab ca. 3000
U/min ca. 14 Volt erreicht werden. So hat man auf die Schnelle einen Überblick
geschaffen.
Liefert die Lichtmaschine keine ausreichende Spannung, muss sie und ihre Regelung
selbst überprüft werden. Zuerst zieht man den Stecker des Lichtmaschinenreglers
ab. Laut folgender Tabelle sind die Anschlüsse zueinander zu messen. Die
Messwerte sind angeben im Widerstandbereich in Ohm (O), im Diodenbereich in
Volt (V). Die gemessenen Wert können in bestimmten Massen differenzieren,
grosse Abweichungen aber weisen auf einen Defekt hin.
Dann zieht man den Stecker des Gleichrichters
ab und misst ebenso laut folgender Tabelle durch (Die liegende Acht bedeutet
'unendlich', kein Durchgang).
Anschliessend misst man die Lichtmaschine selber
durch. Einmal die drei weissen Drähte der Lichtspulen, anschliessend die
zwei Drähte der Erregerspule. Beachten muss man dabei aber, dass jetzt
die noch die Steckverbinder zum Motor dazwischen sind. Besser zum messen der
Lichtmaschine jetzt in die Knie zu gehen und an dem Mehrfachstecker am Motor
direkt zu messen.
Meßwerte der Lichtmaschine (Beim Messen Verbindungen lösen!) |
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Lichtmaschine |
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zwischen weiss und weiss und weiss |
0,54 Ohm 10% bei 20°C |
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jeweils weiss gegen Masse (-) |
unendlich |
Erregerspule |
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grün - grün |
4,53 Ohm |
|
jeweils grün gegen Masse (-) |
unendlich |
Zündspule |
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Zündfunkenstrecke |
6 mm bei 500 U/min1 |
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Primärwicklung |
dünne Drähte (Stecker) |
1,4 Ohm 20% bei 20°C |
Sekundärwicklung |
dicke Drähte (Zündkerzenstecker) |
6,6 KOhm 30% bei 20°C |
Zündkerzen |
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Typ |
NGK B8ES oder BR8ES |
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Elektrodenabstand |
0,6 - 0,7 mm |
Zündeinstellung |
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Kontaktabstand |
0,3 - 0,4 mm |
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Zündzeitpunkt |
RD400: 2,3 ±0,15 mm vor O.T. |
RD250: 2,0 ±0,15 mm vor O.T. |
Sollte sich dabei ein Kurzschluss gegen Masse
herausstellen, muss die Lichtmaschinenspule ausgebaut werden (der Rotor kann
mit einer hinteren Auspuffhalteschraube M10 x 1 (Feingewinde) abgedrückt werden) und die Anschlussleitungen auf Beschädigung
prüfen. Gerne ist ein Kabel durchgescheuert und leitet den mühsam
erzeugten Strom schnöde gegen Masse. Sollte allerdings doch eine Spule
defekt sein, gibt es folgende Alternativen: Die Spule von einem Fachmann neu
wickeln lassen (Angebote gibts in einschlägigen Zeitschriften - selberwickeln
ist ein undankbares und sinnloses Unterfangen) oder sich auf dem Gebrauchteilemarkt
bedienen. Für die Erregerwicklung (Rotor) sind alle luftgekühlten
Modelle 250/350/400 bis Baujahr 78 (Ab dann CDI) brauchbar, es ist immer die
gleiche! Bei der Lichtspulenwicklung (Stator) sieht es schon eingeschränkter
aus. Bei den älteren Modelle war das "Aussengehäuse" noch
aus Blech, die Modelle (250/400) 1976-78 besassen eins aus Metallguss (andere
U-Kontakt-Halterung und andere Lima-Kohlen!), eventuell könnte der nackte
Spulenkern passen.
Bei zu geringer Leistungsausbeute der Lichtmaschine könnten auch verschlissene oder gebrochene Lima-Kohlen eine Ursache sein, irgendwann sind diese auch "abgelaufen". Baut man die beiden Lima-Kohlen aus dem Halter aus, ist auf jeder Kohle eine Kerbe als Verschleissmarke zu sehen. Ist sie nicht mehr da bzw. fast erreicht, sollte man sie erneuern. Bei zu kurzen Kohlen können die Federn keinen ausreichenden Kontaktdruck mehr erzeugen, die Erregerwicklung bekommt nicht mehr genügend Spannung und damit kann die Lichtmaschine nicht mehr genügend Strom abgeben. Sollten keine neue Lima-Kohlen mehr aufzutreiben sein, könnte es sinnvoll sein, beim alt eingesessenen Elektrogeschäft um die Ecke zu plündern. Die haben manchmal im Keller noch Schubladen voll mit verschiedenen Kohlen von Elektrokleingeräten, die heute eh keiner mehr repariert. Da kann man vieleicht noch etwas finden und durch zurechtfeilen und umlöten der Halterung passend machen. Durch ein paar Nickel in die Kaffekasse kann man dann seine Dankbarkeit ausdrücken. Wenn man dann den Rotor in der Hand hält, kann man dann gleich die beiden Kontaktbahnen begutachten. Eventuelle Einlaufspuren sind schon schlecht, da die Hartkupferbahnen nur eine begrenzte Dicke (ca. 3 mm) aufweisen. Brandspuren und geringe schleifspuren kann man mit sehr feinem Schleifpapier (800-1000er) und anschliessendem Polieren mit Metallpolitur wieder aufarbeiten. Dabei als Unterlage eine plane Platte (Glasscheibe) verwenden und mit kreisenden Bewegungen auf nassem Schleifpapier vorsichtig abziehen, nachher auf die Platte einen Lappen legen und mit der Metallpolitur genauso verfahren. Dann auch den korrekten Sitz der vier kleinen Befestigungsschrauben prüfen, es sollen schon mal welche lose gewesen sein! Den Rotor aber erst völlig abgetrocknet wieder einbauen.
Als häufigste Fehlerquelle hat sich nach abgelaufenen Lima-Kohlen aber immer die Erregerwicklung herausgestellt. Durch ihre hohe thermische Belastung (direkt mechanisch gekoppelt mit der Kurbelwelle) brennen irgendwann die Wicklungen durch. Da es diese Erreregerwicklung beim freundlichen YAMAHA-Händler um die Ecke nicht mehr gibt, hilft nur noch, die Erregerwicklung neu wickeln zu lassen. Es gibt hierzu spezialisierte Betriebe (Elektromotorenwicklereien) oder auch im Internet gibt es hier und da welche, die solche Lichtmaschinen von Moppeds speziell neu wickeln bzw. im Austausch gegen eine neu gewickelte anbieten.
Befindet sich die gesamte Lichtmaschine samt Regler messtechnisch in einwandfreiem Zustand, kann neben einem Kupferwurm auch eine defekte Batterie der Schuldige sein. Zeichen dafür sind im niederen Drehzahlbereich ausreichend hohe Spannung; beim Höherdrehen des Motors bricht aber die Spannung zusammen. Zeichen dafür sind beispielsweise bei niederen Drehzahlen einwandfrei funktionierende Blinker, beim Gasgeben stellen sie ihren Betrieb ein. Eine defekte Batterie kann durch ihren zu niederen Innenwiderstand dann den Stromfluss kurzschliessen.
Ich hatte vor langer Zeit mit einem 351er-Modell eine skurrile Erfahrung gemacht. Trotz korrekter Ladeeinrichtung wurde die Batterie während der Fahrt immer "leergezogen". Nachdem ich die doch sehr fertigen Unterbrecherkontakte erneuert hatte, war der Spuk vorbei. Also auch dies mal in Betracht ziehen!
Stand 08.04.2003